Horizont Europa
2021 startete das neue Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation „Horizont Europa“. In der Laufzeit von 2021 bis 2027 ist es mit einem Budget von ca. 100 Milliarden Euro ausgestattet.
Im Rahmen von „Horizont Europa“ sollen, wie bereits im Vorgängerprogramm „Horizont 2020“, eine Vielzahl von diversen Einzel- und Kooperationsprojekten gefördert werden. Die Bandbreite reicht dabei von der themenoffenen Grundlagenforschung über Ausschreibungen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen bis hin zur Entwicklung von marktreifen Produkten.
Neu sind die sogenannten Missionen, deren Ziel es ist in einem festgelegten Zeitraum Lösungen für zentrale globale Herausforderungen, wie z.B. plastikfreie Meere oder klimaneutrale und intelligente Städte, zu finden. Die Missionen sind interdisziplinär ausgelegt und sollen quer über die Cluster umgesetzt werden. Im Hinblick auf die Beteiligungsregeln verfolgt die Europäische Kommission das Motto: „Evolution statt Revolution.“ In Bezug auf Förderquoten und -bedingungen sind kaum Änderungen zu „Horizont 2020“ zu erwarten.
In Horizont Europa sind drei Pfeiler vorgesehen:
Struktur von Horizont Europa
Pfeiler I: Wissenschaftsexzellenz
In diesem Pfeiler befinden sich Programmlinien zur themenoffenen (Individual-)Förderung, wie der Europäische Forschungsrat (ERC), die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) und Forschungsinfrastrukturen.
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA)
Forschungsinfrastrukturen
Pfeiler II: Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas
Pfeiler II umfasst sechs Cluster:
- Gesundheit;
- Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft;
- Zivile Sicherheit für die Gesellschaft;
- Digitalisierung, Industrie und Weltraum;
- Klima, Energie und Mobilität;
- Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt.
Das neuartige Format der Missionen wird übergreifend entlang von fünf Missionsbereichen umgesetzt:
- Anpassung an den Klimawandel, inklusive gesellschaftlicher Veränderungen;
- Krebs;
- Gesunde Ozeane, Meere, Küsten- und Binnengewässer;
- Klimaneutrale und intelligente Städte;
- Bodengesundheit und Ernährung.
Ebenfalls im Pfeiler II ist die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) angesiedelt.
Pfeiler III: Innovatives Europa
Die Instrumente mit Schwerpunkt Innovation und Marktaufnahme sind im dritten Pfeiler verortet. Dies sind der Europäische Innovationsrat (EIC), die "Europäischen Innovationsökosysteme" sowie das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT).